Kryptowährungen im Aufschwung

Kryptowährung

Jüngst mel­de­te sich Ste­ve Woz­ni­ak, Mit­be­grün­der des Tech-Gigan­ten Apple, zu Wort. In einem Inter­view sprach er sich nicht nur für Bit­co­in aus, er bezeich­ne­te die Tech­no­lo­gie gar als “Mathe­ma­tik aus purem Gold”. 

Zwar hat er den meis­ten Alt­co­ins gegen­über eine zurück­hal­ten­de und ableh­nen­de Hal­tung, sieht jedoch auch in man­chen die­ser Pro­jek­te gro­ßes Poten­ti­al, ver­schie­de­ne zukünf­ti­ge Vor­gän­ge zu revo­lu­tio­nie­ren.

Fakt ist, dass die Welt der Block­chain und der digi­ta­len Wäh­run­gen in die­ser Zeit der Kri­sen trotz der bestehen­den Vola­ti­li­tät kei­nes­wegs unter­ge­gan­gen ist. Im Gegen­teil scheint die Adop­ti­on sowohl im pri­va­ten als auch im insti­tu­tio­nel­len Bereich zuge­nom­men zu haben.

Krypto und Krieg

In der letz­ten Woche, die von krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen und Sank­ti­ons­pa­ke­ten bestimmt war, kamen Mel­dun­gen aus dem Kryp­to­sek­tor, vor allem aus Russ­land und der Ukraine.

In bei­den Län­dern stieg der Bit­co­in-Han­del rasant an. Trans­ak­tio­nen zwi­schen der rus­si­schen Wäh­rung Rubel und Ver­mö­gens­wer­ten aus dem Kryp­to­be­reich ver­dop­pel­ten sich, wäh­rend das Han­dels­vo­lu­men ukrai­ni­scher Kryp­to­bör­sen sich teil­wei­se sogar ver­drei­fa­chen konnte.

Krypto und Sanktionen

Wie jedem Inter­es­sier­ten bereits bekannt ist, ent­zie­hen sich Kryp­to­wäh­run­gen der Kon­trol­le von Staa­ten und Ban­ken. Durch die Dezen­tra­li­tät ent­fal­len die­se Zwi­schen­ko­troll­in­stan­zen. Sie wären durch Trans­ak­tio­nen auf der Block­chain-Tech­no­lo­gie obsolet. 

Das wis­sen auch vie­le Olig­ar­chen inklu­si­ve Bera­ter. Allein die Spe­ku­la­ti­on, dass die sank­tio­nier­ten Mil­li­ar­dä­re Russ­lands ihr Ver­mö­gen in digi­ta­les Geld umschich­ten könn­ten, sorg­te für enor­me Anstie­ge im Markt.

Dies sorg­te schnell zu For­de­run­gen des ukrai­ni­schen Vize-Pre­mier­mi­nis­ters Mykhai­lo Fedo­rov. Er for­der­te nahe­zu alle gro­ßen Kryp­to-Bör­sen dazu auf, die Adres­sen rus­si­scher Nut­zer zu sper­ren.
Bei allem Ver­ständ­nis gleicht die­se For­de­rung einem Ver­rat an den Grund­sät­zen der Kryptowährungen.

Und obwohl die CEOs der gro­ßen Kryp­to­han­dels­bör­sen nicht das Para­de­bei­spiel für Dezen­tra­li­tät und Trans­pa­renz sind, gab es Kon­sens in deren Füh­rungs­rie­gen. Sowohl der Bör­sen­rie­se Binan­ce als auch die Big-Play­er Kra­ken und Coin­ba­se spra­chen sich gegen die­se For­de­rung aus. Es wird kein pau­scha­les Ver­bot für rus­si­sche Kun­den geben und ohne gesetz­li­che Ver­pflich­tung gibt es auch kein Inter­es­se dar­an, die Kon­ten rus­si­scher Bür­ger einzufrieren.

Krypto als Russlands Ass im Ärmel?

Ob das nun ein Schlag gegen den Wes­ten und des­sen Sank­ti­ons­po­li­tik und Putins Aus­weg ist? Sicher­lich nicht. Der Aus­schluss aus dem Bezahl­sys­tem Swift und die dadurch ein­her­ge­hen­de Aus­gren­zung am glo­ba­len wirt­schaft­li­chen Leben kann nicht so ein­fach durch den Ein­satz von Kryp­to­de­vi­sen umgan­gen werden.

Wäh­rend zehn Türen geschlos­sen wur­den, ist eine auf­ge­gan­gen. Kurz­fris­tig fehlt Russ­land zudem die nöti­ge Infra­struk­tur um Bit­co­in als gesell­schafts­fä­hi­ges Zah­lungs­mit­tel zu inte­grie­ren. Es fehlt ein soge­nann­tes “Gate­way”, mit dem alle Bür­ger und Unter­neh­men am Zah­lungs­ver­kehr teil­neh­men können.

Soll­te Russ­land, rein hypo­the­tisch, die­ser Umschwung zeit­nah gelin­gen und die Sank­tio­nen tat­säch­lich ihre Wir­kung ver­feh­len, wer­den die dadurch ent­stan­de­nen Kol­la­te­ral­schä­den rund um die Welt mit Sicher­heit noch­mal The­ma in Poli­tik, Wirt­schaft und Gesell­schaft werden.

In jedem Fall steht nicht nur der geo­po­li­ti­schen, son­dern auch der Kryp­towelt ein mehr als span­nen­des und dyna­mi­sches Jahr bevor. Alles was du über Kryp­to­wäh­run­gen wis­sen musst und wie sich das Welt­ge­sche­hen dar­auf aus­wirkt, erfährst du wei­ter­hin hier.

Innovationsfördernde Regulation?

Abseits der kri­ti­schen Situa­ti­on im Osten Euro­pas hat sich Janet Yel­len, US-Finanz­mi­nis­te­rin, dafür aus­ge­spro­chen, digi­ta­le Assets inno­va­ti­ons­för­dernd regu­lie­ren zu wol­len. Das Minis­te­ri­um arbei­te dar­an, ein Finanz­sys­tem zu för­dern, wel­ches “gerech­ter, inklu­si­ver und effi­zi­en­ter” sein soll. 

Zudem sol­len Risi­ken für Ver­brau­cher mini­miert und Bedro­hun­gen für Wirt­schaft und die Finanz­welt ver­hin­dert wer­den. Es wird wei­ter an einem Bericht über die Zukunft der Geld- und Zah­lungs­sys­te­me gear­bei­tet, an dem behör­den­über­grei­fen­de Exper­ten und das Finanz­mi­nis­te­ri­um teil­neh­men sol­len.

Trotz der wei­ter hohen Vola­ti­li­tät wächst die Zahl der Par­ti­zi­pan­ten und Anwen­dungs­fel­der. Vie­le erken­nen den Wert von Bit­co­in und Co. als Flucht­wäh­rung in die­sen unsi­che­ren Zei­ten an. Und steigt erst ein­mal das Ver­trau­en, steigt auch die Adop­ti­on grö­ße­rer Insti­tu­tio­nen wei­ter und das The­ma Kryp­to ist end­gül­tig mit bei­den Bei­nen in unse­rer Welt angekommen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © PIRO4D /Pixabay.com)

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