Website-Erstellung mit einem Homepage-Baukasten: Die Vor- und Nachteile

Website-Baukasten

Lesedauer: 5 Minuten

Eine Website zu erstellen ist heutzutage keine große Kunst mehr, auch für Existenzgründer und Selbständige. Wer will, kann sich eine Geschäftswebsite von einer Agentur erstellen lassen oder auch selbst zusammenbauen.

Wer über umfassendere Technikkenntnisse verfügt, hat da mehrere Optionen: Mit WordPress beispielsweise, mit Drupal oder Joomla, um nur drei bekannte Open-Source-Content-Management-Systeme zu nennen, lassen sich professionelle Websites erstellen, ohne dass man groß über Programmierkenntnisse verfügen muss.

Echte Programmierfreaks können auch per Hand und mit einem Homepage-Editor wie z. B. Dreamweaver eine Website programmieren. Dafür sind natürlich entsprechende Fähigkeiten in HTML, CSS und PHP (und JavaScript) vonnöten.

Viele Anbieter von Homepage-Baukästen auf dem Markt

Aber es geht mit der Website-Erstellung auch deutlich einfacher, indem man ein Homepage-Baukastensystem verwendet. Davon gibt es immer mehr auf dem Markt.

Sicherlich überlegen sich viele Existenzgründer am Anfang aus Kostengründen, ihren Online-Geschäftsauftritt selbst mit einem Homepage-Baukasten umzusetzen. So sparen sie deutlich Geld, müssen dafür allerdings Zeit investieren. Aber so läuft es generell immer im Geschäftsleben: Entweder man investiert Geld und spart Zeit oder man investiert Zeit und spart Geld. Welcher Weg für einen besser ist, muss jeder selbst wissen.

Vor einigen Jahren hatte diese Systeme oder Baukästen noch nicht den allerbesten Ruf, gerade die Templates waren oft die Schwachstelle.

Doch die haben sich in den letzten Jahren sehr stark verbessert. Und die Funktionserweiterungen haben ebenfalls deutlich zugenommen.

Wesentliche Features von Homepage-Baukästen

Ein Homepage-Baukasten ist ein Service, der einem Laien das Erstellen einer Website sehr einfach macht. Mittels Drag & Drop (also dem Ziehen von Elementen mithilfe der Maus an die gewünschte Stelle) kann man vorgegebene Layouts individualisieren, dadurch dass man seine eigenen Texte in Textfelder einfügt und eigene Bilder sowie sein Geschäftslogo hoch lädt.

Diese Features sollte ein guter Homepage Baukasten (wie z. B. der von Alldomains) den Usern präsentieren:

  • Moderne Designvorlagen für unterschiedliche Themengebiete, die responsiv sind, d. h. sich in der Breite dem jeweiligen Endgerät optimal anpassen.
  • Einfache Integration von Social Media: Facebook, Twitter und andere sozialen Netzwerke lassen sich einfach in die Website einfügen.
  • Die Website sollte sich mit dem Baukasten auch mehrsprachig gestalten lassen.
  • Falls du HTML-Kenntnisse hast, solltest du auch eigenen HTML-Code für individuelle Funktionen einbinden können.
  • Integration von Google Analytics, suchmaschinenfreundliche URLs und On-Page-SEO durch das Formulieren von Meta-Title und Meta-Description sollten möglich sein.
  • Weitere Einstellungsmöglichkeiten wie das Einbinden eines SSL-Zertifikats oder das Anpassen der robots.txt sind für einen guten Homepage-Baukasten ebenfalls wichtig.
  • Interaktive Elemente wie Buttons, Formulare, Maps usw. gehören ebenfalls zu einer modernen Website dazu.
  • In einem höheren oder Pro-Paket des Homepage-Baukastens sollte auch ein Online-Shop integriert sein, der u. a. mehrere Zahlungsarten, Währungen, einfache Artikelverwaltung sowie responsive Gestaltung und die nötige Rechtssicherheit für den deutschen Online-Handel mitbringen sollte.

Vorteile von Homepage-Baukästen

  • Kostenersparnis: Kurzfristig spart man deutlich an Kosten, als wenn man eine Agentur für die Erstellung bezahlen muss. Die durchschnittlichen Kosten des Homepage-Baukasten-Preises liegen meist wenige Euros über dem Preis eines Webhosting-Pakets. Es gibt allerdings auch hier Unterschiede: Manche Anbieter haben verschiedene Leistungspakete, die teureren liegen dann schon spürbar über einem gängigen Webhosting-Paket.
  • Sehr einfache Bedienung: Man benötigt keine HTML- und CSS-Kenntnisse und schon gar keine Programmierkenntnisse wie beispielsweise PHP für die Bedienung des Baukastens.
  • Software immer auf dem aktuellsten Stand: Man muss sich nicht um Software- und Sicherheits-Updates wie bei WordPress und anderen CMS kümmern, sondern der Anbieter übernimmt diese Aufgabe.
  • Viele Features: Ein professioneller Homepage-Baukasten bietet seinen Kunden neben dem System an sich noch weitere Funktionserweiterungen wie u. a. Bildergalerien, Shopmodul, Kontaktformulare, Widgets, Integration von sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Youtube-Videos, Blog, Google Maps, Google Adsense, Downloadbereich, Besucherstatistiken usw.
    Außerdem kommen immer wieder neue Features hinzu, denn die Anbieter sind darauf bedacht, ihre Kunden zu halten und wollen auf dem neuesten technischen Stand bleiben. Manche Anbieter bieten Branchen-Layouts an mit vorgegebenen Texten und Bildern. Da weiß man schon ungefähr, was man zu schreiben hat. (Allerdings ist es zu empfehlen, die Texte zu individualisieren und auch eigene Bilder zu verwenden.)
  • Alles in einem Paket: Neben dem Baukasten kann man auch die Domain, das Hosting und die E-Mail-Adressen bei den Anbietern nehmen.
  • Support: Hat man Fragen zur Erstellung oder sonst irgendwelche Schwierigkeiten, dann kann man sich an den Support des Anbieters wenden, entweder per E-Mail, Live-Chat oder über Foren.

Nachteile von Homepage-Baukästen

Aber da wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten, das gilt ebenfalls für die Homepage-Baukästen.

  • Abhängigkeit von einem Anbieter: Was passiert, wenn der Anbieter des Homepage-Baukastens vom Markt verschwindet? Dann ist die Seite auch weg und man muss eine neue erstellen. Wer allerdings einen großen Anbieter nutzt, braucht sich wohl darum keine Sorgen zu machen.
  • Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten: Man kann nur die Funktionen und Layouts nutzen, die der Anbieter zur Verfügung stellt. Will man das Layout groß verändern, stößt man da schon an seine Grenzen. Zwar bieten manche Kästen auch die Option an, mit CSS sein eigenes Layout zu erstellen, doch da sind schon mehr Expertenkenntnisse vonnöten als viele User überhaupt haben. Wer also ein individuelles Layout will, sollte sich seinen Webauftritt lieber von entsprechenden Dienstleistern erstellen lassen.
  • Eingeschränkte Leistungsfähigkeit: Wer ein großes Webprojekt mit individuellen Funktionen plant, wird mit diesen Systemen nicht allzu viel anfangen können.
  • Zweifelhafter Datenschutz: Was passiert mit den eigenen Daten und wo sind die Serverstandorte? Da kann ich nur dazu sagen, dass einige Anbieter im Ausland sitzen, und was dort mit den Daten der Website passiert, weiß niemand ganz genau.
  • Eingeschränkte SEO: Man kann zwar mit den meisten Homepage-Baukästen On-Page-Optimierung durchführen, aber nicht in dem Umfang wie beispielsweise mit WordPress. Außerdem sollte man zu diesem Thema wie SEO, Keywords usw. über ein gewisses Know-how verfügen, was viele Baukasten-Nutzer nicht haben, sonst kann man nicht die gewünschte Website-Qualität erreichen.

Wer sollte Homepage-Baukästen einsetzen bzw. wer ist die Zielgruppe?

Nach Aufführung der Vor- und Nachteile kann ich als Fazit ziehen, dass diese Baukästen hauptsächlich für die Zielgruppe der Selbständigen und kleinen Unternehmen geeignet sind, die einen klassischen Geschäftsauftritt benötigen mit den gängigen Inhalten und üblichen Funktionen wie einem Kontaktformular.

Solche Features liefern diese Tools auf jeden Fall, oft sogar noch mehr als der durchschnittliche Firmenauftritt wirklich benötigt. Wichtig ist für diese Zielgruppe, dass sie im Netz mit ihren Leistungen präsent ist und potenzielle Kunden sie finden. Weniger wichtig sind ein außergewöhnliches und einzigartiges Layout sowie spezielle Funktionalitäten.

Die Shopintegration von diesen Baukästen ist sehr nützlich für einen Markttest: Wenn du vorhast, Produkte im Internet zu verkaufen und du bist nicht sicher, ob es dafür eine entsprechend große Zielgruppe gibt, solltest du für einen Online-Shop erst mal eine schnelle und kostengünstige Lösung nutzen.

Verkaufen sich deine Produkte gut, kannst du immer noch auf eine teure und anspruchsvolle E-Commerce-Software umsteigen, floppt dein Shop, hast du wenigstens nicht viel an finanziellem Aufwand für die Shoperstellung verloren.

Wer einen größeren Webauftritt mit auffallendem Layout und besonderen Funktionalitäten wünscht, wird mit einem Homepage-Baukasten nicht zufrieden sein. Aber für spezielle Internetseiten sind diese Baukästen auch nicht gedacht.

Fazit

Wer in der Anfangszeit seiner Selbständigkeit seinen ersten Webauftritt mit einem Baukastensystem erstellt, muss ja nicht auf Dauer dabei bleiben. Schließlich veralten auch Websites und so kann man irgendwann nach drei oder vier Jahren auf ein anderes System wie etwa WordPress umsteigen.

Generell kann ich also nicht sagen, dass man um Homepage-Baukästen als Selbständiger oder kleine Firma einen Bogen machen sollte. Wer sich die großen Anbieter anschaut, wird feststellen, dass die Layouts immer moderner und professioneller aussehen und viele dieser auf solche Art erstellen Businesswebsites deutlich besser aussehen als so manche Website, die von einem ambitionierten Programmierer ins Netz gestellt wurde.

(Bildquelle Artikelanfang: © LarysaRay/Depositphotos.com)

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