Wie mich als Selbständige immer wieder motiviere – Meine Erfahrungswerte und Tipps

Wie mich als Selbständige immer wieder motiviere - Meine Erfahrungswerte und Tipps

Lesedauer: 5 Minuten

Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade von Selbständig im Netz zum Thema Motivationstipps teil.

Dauerhaft und immer gleich hoch motiviert zu sein, ist mit Sicherheit unmöglich und unrealistisch. In der Anfangsphase einer Selbständigkeit befinden sich die meisten Gründer in einem emotionalen Hoch und fühlen sich äußerst motiviert, sich in die Arbeit zu stürzen und ihre Ideen endlich verwirklichen zu können.

Der erste Dämpfer mag sich schon spürbar machen, wenn man einige Behördengänge zu absolvieren hat oder das Geldverdienen nicht so schnell funktioniert, wie man sich das vorstellt.

Generell befindet man sich als Selbständiger dauerhaft in einem wellenartigen Motivations-Auf und -Ab, was durchaus nicht beängstigend ist, sondern normal, schließlich ist man keine Maschine, sondern ein Mensch, der auch mal kreative Pausen braucht. Wichtig ist nur, aus einem Motivationsloch wieder herauszufinden. Sonst sieht es schlecht aus mit der beruflichen Selbständigkeit.

Aber ich denke, Menschen mit einem großen inneren Antrieb, die niemanden benötigen, der ihnen den Arbeitstakt vorgibt, werden nicht allzu lange unmotiviert bleiben, sondern immer wieder einen Weg aus dieser “Krise” finden.

Warum habe ich mich selbständig gemacht?

Was mich selbst angeht: Selbständig zu sein, davon hatte ich nie so wirklich geträumt, aber als ich im Oktober 2008 im Zuge der Weltwirtschaftskrise meine Arbeit verlor, die ich noch gar nicht lange hatte, entschied ich mich für diesen Schritt.

Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber wieder unzählige Bewerbungen schreiben und warten, ob ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werde oder auch nicht, darauf hatte ich wirklich keine Lust mehr. So habe ich mich aus der Arbeitslosigkeit selbständig gemacht und bekam auch in den ersten Monaten den Gründungszuschuss, der die schlimmsten finanziellen Sorgen am Anfang ganz gut abfing.

Meine Hauptmotivation, mich selbständig zu machen, war vor allem aus dieser Bewerbungsmühle herauszukommen und selbstbestimmt arbeiten und damit auch leben zu können. In einigen meiner Jobs fühlte ich mich eher fremdbestimmt und so richtig Spaß hat mir die Arbeit auch nicht gemacht.

Wie wichtig ist eine hohe Motivation für Existenzgründer und Selbständige?

Natürlich ist diese äußerst wichtig, denn ohne Motivation braucht man sich erst gar nicht selbständig zu machen. Denn schließlich gibt es niemanden sonst, der einen antreibt als man selbst.

Wer selbständig ist, muss ständig dafür sorgen, dass sein Geschäft wächst, bestimmte Arbeitsabläufe immer wiederholen und neue Möglichkeiten erkennen, die zu einem weiteren Vorankommen führen. Ohne einen inneren Antrieb kann man diese Vielfalt und große Arbeitslast nicht auf Dauer bewältigen.

Sicherlich kommen auch mal Phasen, in denen man einfach seinen Stiefel runter arbeitet, ohne die Kraft zu haben, sein Geschäftsfeld auszudehnen oder nach neuen Businessoptionen zu  suchen. Ich sehe solche Zeitabschnitte auch mal aus kreative Pause oder Erholungszeit, um danach wieder mit neuen Ideen durchzustarten.

Sollte die Motivation allerdings dauerhaft verschwinden, sieht es natürlich schlecht aus.

Ist Geld eine gute Motivation?

Für mich war und ist Geld immer noch eine gute Motivation, weiter zu machen. Denn schließlich braucht jeder Einnahmen, um sein Leben finanzieren zu können und sich vielleicht auch ein paar Träume zu erfüllen.

Aber wenn man erst mal längere Zeit selbständig ist, wird dieser Motivationsgrund etwas in den Hintergrund rücken und die Möglichkeiten, die man durch seine berufliche Selbständigkeit hat, treten in den Vordergrund. So ist es zumindest bei mir, für andere will und kann ich nicht sprechen.

Außerdem macht es mir Spaß, neue Dinge zu lernen und mich weiterzubilden. Und das Berufsfeld Internet und Multimedia mit seinen stetigen Weiterentwicklungen fordert die Lust am lebenslangen Lernen ja geradezu heraus.

Wie gehe ich mit Motivationsproblemen um?

Motivationsprobleme kennt wohl jeder und natürlich auch ich. Vor allem wenn das Wetter schön ist und man statt im Home-Office lieber in einer Eisdiele oder im Schwimmbad sitzen würde, greift bei mir schon mal die Motivationsschwäche um sich.

Doch das geht dann wieder vorbei. Im vergangenen Jahr hatte ich dagegen einen richtigen Durchhänger, der mit dem schönen Wetter nichts zu tun hatte. Wochenlang habe ich keine Lust auf Arbeit gehabt und irgendwann kam die Angst, dass das so bleiben würde.

In dieser Zeit habe ich mir aber vorgenommen, wichtige Arbeitsschritte auszuführen und das, was nicht so entscheidend war, mal sein zu lassen. So kam es nicht zu einem kompletten Arbeitseinbruch.
Vielleicht kam diese Motivationsschwäche auch daher, dass ich auch samstags und sonntags gearbeitet hatte und eigentlich nie entspannen konnte. Da ich nun den Sonntag als freien Tag festgelegt habe, kann ich besser regenerieren und die Kopfleere ist verschwunden.

Wie hat sich meine Motivation geändert?

Meine Motivation hat sich insofern geändert, dass ich mir im Laufe der vergangenen Jahre einiges an Wissen aneignen konnte, mit dem ich heute anders an die selbständige Tätigkeit herangehe als noch am Anfang meiner Existenzgründung.

Vor allem bringt mir Motivation, was Neues zu starten und so werde ich in den nächsten Monaten ein paar neue kleine Projekte beginnen. Darauf freue ich mich schon und Vorfreude ist mit Sicherheit ein guter Motivationsschub.

Gerade das ständige Einerlei, wie Blogartikel verfassen, Kundenwebsites erstellen usw. kann mental schon auslaugen, daher sollte man irgendwann aus seiner Routine ausbrechen. Auch wenn es nur ein neues Hobby ist, kann dies auch ein Antrieb für das Berufsleben sein.

Meine ganz persönlichen Motivations-Tipps

Nachfolgend finden sich ein paar Tipps von mir für eine dauerhafte Motivation, die sich wohl von den anderen Vorschlägen der Blogparade-Teilnehmer nicht allzu sehr unterscheiden.

Auch wenn jeder seine eigenen Lösungen braucht, um kreativ und wach im Business zu bleiben, so scheinen diese Tipps doch bei den meisten Menschen Erfolg zu bringen.

  • Meilensteine festlegen
    Ein konkretes Ziel vor Augen zu haben, lässt einen viel effektiver arbeiten. Ansonsten lebt man in den Tag hinein und verliert sich in unwichtigen Dingen.
  • Pausen einlegen
    Die ganze Woche durcharbeiten – wenn man dies am Anfang seiner Selbständigkeit macht, ist das ok, aber irgendwann sollte Schluss sein. Der Mensch braucht Pausen, um die Energiespeicher wieder aufzuladen. Außerdem sollte man bedenken, dass man noch viele Jahre arbeiten will und wer sich keine Zeit für Entspannung gönnt, muss mit einem Burn-out rechnen. Und der kann einen lange Zeit außer Gefecht setzen. Seit der Sonntag Ruhetag für mich ist (und auch der Samstagnachmittag) geht es mir deutlich besser und ich freue mich auf den neuen Wochenstart.
  • Sich selbst belohnen
    Wenn man ein Projekt oder ein definiertes Ziel erreicht hat, sollte man sich auch dafür belohnen. Dann macht die Arbeit wieder doppelt so viel Spaß und man freut sich auf das nächste Geschenk an sich selbst.
  • Neue Projekte starten
    Irgendwann werden die Arbeitsabläufe eintönig und man hat kaum die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen. Das sollte man ändern, indem man etwas Neues startet, sei es eine neue Nischenwebsite, einen neuen Blog, ein neues Hobby (vielleicht kann man das irgendwann auch beruflich einsetzen), das Suchen neuer Kontakte, usw. Als Selbständiger hat man es selbst in der Hand, beruflich für Abwechslung zu sorgen, was man als Angestellter mit Sicherheit nicht hat.
  • Freude an der Arbeit
    Meistens entsteht ein Motivationsloch, weil man keine Freude mehr an der Arbeit hat. Hat man beispielsweise Projekte laufen, für die man sich nicht mehr begeistern kann, dann sollte man diese beenden.
  • Rausgehen und Veranstaltungen aufsuchen
    Den ganzen Tag im Büro – ob nun daheim oder in einem externen Office – kann auch demotivierend sein. In der Internetbranche finden sehr viele interessante Veranstaltungen statt, wie beispielsweise zu den Themen SEO, Affiliate- und Online-Marketing. Da ist mit Sicherheit was dabei, was einen anspricht. Und man trifft gute Gesprächspartner, mit denen man sich austauschen kann.

(Bildquelle Artikelanfang: © MH #64473641/Fotolia.com)

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