Du möchtest gerne dein eigenes Unternehmen gründen und dein eigener Boss sein?! Dann findest du hier eine kurze Zusammenfassung aller nötigen Schritte. Alle hier aufgeführten Schritte sind in der nachfolgenden Infografik unterhalb des Artikels übersichtlich dargestellt und beschrieben.
Motivation
Stellst du dir anfangs folgende Fragen: “Wieso will ich mein eigenes Unternehmen gründen?” Ist es nur eine spontane Idee, wegen momentaner Unzufriedenheit im Job? Oder schwirrt dir der Gedanke schon lange durch den Kopf? Eine andere wichtige Frage ist: “Habe ich überhaupt das Zeug zum Unternehmer?” Als Führungskraft benötigst du eine Menge Mut, Durchsetzungsvermögen, Ausdauer und Risikobereitschaft.
Gerade in der Anfangszeit des neuen Unternehmens gibt es lange Arbeitszeiten, finanzielle Ungewissheit und eine Menge Stress. Deshalb ist es überaus wichtig, dass du dir hundertprozentig sicher bist und Vertrauen in deine Idee hast. Denn dein Selbstvertrauen wird den Erfolg oder den Misserfolg beeinflussen. Sei dir der Verantwortung bewusst, die du für dein Unternehmen und deine Mitarbeiter tragen wirst.
Geschäftsidee
Die Grundlage der Unternehmensgründung bildet die Geschäftsidee. Du kannst bereits bestehende Produkte oder Dienstleistungen verbessern bzw. ausbauen. Oder aus zwei Ideen etwas ganz Neues machen. Schau nach, wo es Marktlücken gibt und welche Bedürfnisse die Kunden gerade haben.
Beim Franchising gibt ein Unternehmen eine bestehende Geschäftsidee vor und hilft bei der Vermarktung und Beratung. Wenn du bereits eine eigene Idee hast, solltest du deine konkreten Gedanken in einem Businessplan auflisten. Enthalten sein sollten folgende Punkte: persönliche Voraussetzungen, die Geschäftsidee, der Markt und der Wettbewerb, der Marketingplan, die Rechtsform und der Finanzplan.
Die Top-Branchen für Start-ups sind: IT, Gesundheit (Sport und Fitness), persönliche Dienstleistungen (Shopping-Assistent), Steuerberater oder Buchhalter, soziale Dienstleistungen (Kundenbetreuung, Altenpflege) und alles zum Thema Green-Living.
Recherche
Baue deinen Businessplan weiter aus und starte mit der Analyse des Marktes und des Wettbewerbs. Bei der Wettbewerbsanalyse solltest du schauen, wer die Mitbewerber sind. Wer sind die stärksten Konkurrenten und wer dominiert den Markt? Wo liegen deren Stärken und Vorteile? Welche Produkte bietet die Konkurrenz und wie sind deren Preise? Wie wirbt die Konkurrenz für sich und welches Image haben sie? Bei der Marktanalyse untersuchst du, welcher Markt für dein Unternehmen relevant ist. Wo liegt das Potenzial des Marktes und was liegt zurzeit im Trend?
Überlege, wer zu deiner Zielgruppe gehören wird und finde die Gewohnheiten, Motivation, Kaufkraft und Einstellung der Leute. Was brauchen die Kunden am meisten und welche Wünsche stehen gerade an erster Stelle? Eine gründliche Recherche hilft später bei der Erstellung eines Marketingplans.
Finanzen
Bevor du deinen Finanzplan erstellst, solltest du wissen, wie viel Startkapital du benötigst. Wie viel hast du bereits und wo soll das restliche Kapital herkommen? Der Kapitalbedarf, der Finanzierungsplan, die Sicherheiten-Übersicht, der Liquiditätsplan und die Ertragsvorschau werden detailliert im Finanzplan aufgeführt.
Entscheide, wie du dein Unternehmen finanzieren möchtest. Bei der Eigenfinanzierung wird die Gründung hauptsächlich durch eigene Geld- oder Sacheinlagen ermöglicht. Auch Freunde, Bekannte und Familie, die von deiner Idee überzeugt sind, können mit Geld- oder Sachzuschüssen beim Start helfen.
Bei der Beteiligungsfinanzierung bzw. der Finanzierung durch Fremdkapital gibt es einen Tausch “Geld gegen Anteile am Unternehmen”. Dabei wird der Kapitalgeber Gesellschafter oder Miteigentümer am Unternehmen. In den meisten Fällen wird jedoch ein Kredit bei der Bank aufgenommen, welcher innerhalb einer bestimmten Frist und mit Zinsen zurückgezahlt werden muss. Zusätzlich gibt es außerdem staatliche Förderprogramme, die dich unterstützen werden.
Eine recht neue, aber erfolgreiche Methode ist das Crowdfunding, wobei eine Vielzahl von Menschen deine Idee unterstützen. Crowdfundings werden online mit einer Mindestsumme und in einem bestimmten Zeitraum über die verschiedensten Plattformen organisiert. Als Dankeschön erhalten die Unterstützer nichts Finanzielles, sondern einen Blick hinter die Kulissen oder eine öffentliche persönliche Danksagung.
Behörden
Als nächstes entscheidest du dich für die passende Unternehmensform für dein Start-up. Danach benötigt dein Unternehmen noch einen passenden Namen. Der erste Weg für Unternehmensgründer ist das Gewerbeamt, bei dem jedes Unternehmen gemeldet sein muss. Durch die Gewerbeanmeldung wirst du gleichzeitig auch Mitglied der Industrie- und Handelskammer.
Es folgt der Eintrag ins Handelsregister und die Anmeldung beim Finanzamt, wo dein Unternehmen eine Steuernummer erhält. Wenn du Mitarbeiter beschäftigest, musst du dich auch mit der Berufsgenossenschaft (Unfallversicherung), der Bundesagentur für Arbeit (Betriebsnummer) und den Sozialversicherungen (Renten‑, Unfall‑, Pflege‑, Arbeitslosen- und Rentenversicherung) auseinandersetzen.
Zum Schluss solltest du prüfen, welche Schutzrechte du in Anspruch nehmen kannst, um dein Firmenlogo und deine Produkte zu schützen.
Verkauf und Marketing
Nun geht es daran das Wissen, welches du durch die Marktanalyse und die Wettbewerbsrecherche gesammelt hast, anzuwenden. Es ist wichtig, möglichst viel Werbung für dein Unternehmen und deine Produkte zu machen, um die Kundenakquise und die Verkaufszahlen anzukurbeln.
Setze deine Ideen aus dem Businessplan nun in die Wirklichkeit um. Dazu kannst du die traditionellen Wege wie TV‑, Radio- und Print-Werbung gehen oder die folgenden Möglichkeiten für den kleinen Geldbeutel ausprobieren.
Mittlerweile hat fast jedes Unternehmen einen oder mehrere Social Media Accounts (Twitter, Facebook, Instagram, Snapchat, etc.). Bei einer eigenen Unternehmens-Webseite kannst du Newsletter verschicken oder wöchentliche Blogartikel veröffentlichen.
Gestalte deine Website nach SEO-Richtlinien (Suchmaschinenoptimierung), sodass deine Kunden sie möglichst schnell bei Google finden. Und dann gibt es immer noch die altbewährte Methode: Mundpropaganda und Empfehlungen. Diese sind kostenfrei und am persönlichsten.
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