SEO mit Rich Snip­pets und struk­tu­rier­ten Daten

Rich Snippet

Lesedauer: 4 Minuten

Wahr­schein­lich sind die­se spe­zi­el­len Such­ergeb­nis­se in Goog­le, die mit Stern­chen und Fotos ver­se­hen sind, schon eini­gen aufgefallen.

Dabei han­delt es sich um soge­nann­te Rich Snip­pets. Die klas­si­schen Anzei­gen mit Titel, Link und zwei­zei­li­gem Text wer­den eben­falls Snip­pets (eng­lisch für: Schnip­sel) genannt, nur ohne die Eigen­schaft “rich”. Die Snip­pets sol­len als Such­ergeb­nis dem User einen ers­ten kon­zen­trier­ten Ein­druck ver­schaf­fen, wel­chen Inhalt die­se Web­sei­te enthält.

Rich Snip­pets dage­gen lie­fern noch mehr Infor­ma­tio­nen für den Suchen­den, wie bei­spiels­wei­se Infos zu Prei­sen oder Erfah­rungs­be­rich­ten, User­be­wer­tun­gen, Fotos zu einem Restau­rant oder Rezept, Links zu Hör­pro­ben von einem Musik­stück, Ver­an­stal­tungs­da­ten usw.

Damit wer­den die Such­ergeb­nis­se noch aus­führ­li­cher und genau­er, was für den User von gro­ßem Nut­zen ist. Denn er kann schnell erken­nen, ob das jewei­li­ge Rich Snip­pet für ihn und sei­ne Suche wirk­lich rele­vant ist. Durch die detail­lier­ten Infor­ma­tio­nen lässt sich auch die Klick­ra­te auf eine Web­sei­te stei­gern. Ein wei­te­rer Vor­teil: Rich-Snip­pet-SERPs ste­hen wei­ter oben in den Such­ergeb­nis­sen.

Doch wie erstellt man Rich Snip­pets und was steckt genau dahinter?

Spe­zi­el­les Mark­up für Rich Snippets

Hin­ter jedem Rich Snip­pet ste­cken soge­nann­te Mikro­da­ten für spe­zi­el­le Inhalts­ty­pen. Goog­le selbst schlägt für die Erstel­lung von Rich Snip­pets drei ver­schie­de­ne Mark­up-For­ma­te vor:

  1. Mikro­da­ten
  2. Mikro­for­ma­te
  3. RDFa

Von den drei For­ma­ten emp­fiehlt Goog­le den ers­ten Punkt: Mikro­da­ten. Die Mikro­da­ten wer­den wie HTML in den Inhalts­be­reich einer Web­site ein­ge­bun­den; wer befürch­tet, über per­fek­te HTML-Kennt­nis­se ver­fü­gen zu müs­sen, um Rich Snip­pets zu erstel­len, kann beru­higt sein. Es rei­chen schon Grund­kennt­nis­se in der klas­si­schen Mark­up-Spra­che HTML.

Web­site- und Blog­be­trei­ber kön­nen das Mikro­da­ten­for­mat direkt in die HTML-Tags wie <div>, <span> oder <p> ein­bin­den und damit selbst ent­schei­den, wel­che Anga­ben in dem Rich Snip­pet ange­zeigt wer­den sollen.

Noch ganz kurz ein paar Infor­ma­tio­nen zu den drei oben genann­ten Formaten:

Mikro­da­ten ver­wen­den simp­le Attri­bu­te in HTML-Tags, um Ele­men­ten als auch Eigen­schaf­ten kur­ze, beschrei­ben­de Namen zuzuweisen.

Bei­spiel: Wer in einem Rich Snip­pet ein Event her­vor­he­ben will, der kann u. a. die Properties/​Eigen­schaf­ten “dura­ti­on” (Event­dau­er) oder “end­Da­te” (Ver­an­stal­tungs­schluss) in das Rich Snip­pet als Mark­up ein­fü­gen. Vor die Pro­per­ty kommt in den HTML-Tag das Attri­but “item­prop”.

<divitemscopeitemtype="http://schema.org/Event"><span itemprop="duration">2 Tage</span></div>

Mikro­for­ma­te ver­wen­den das Attri­but „class“ in HTML-Tags, um bestimm­te Berei­che mit einem kur­zen, beschrei­ben­den Namen zu kennzeichnen.

<div class="event"><span class="duration">2 Tage</span></div>

RDFa ver­wen­det simp­le Attri­bu­te in XHTML-Tags, um Ele­men­ten und Eigen­schaf­ten kur­ze, beschrei­ben­de Namen zuzuweisen.

<div xmlns:v="http://rdf.data-vocabulary.org/#"typeof="v:Event"><span property="v:duration">2 Tage</span></div>

Wer sich recht gut mit HTML aus­kennt, der wird mit den Mikro­da­ten und deren Gestal­tung kaum Schwie­rig­kei­ten haben, denn sie wir­ken doch sehr vertraut.

Bei den Mikro­da­ten wird der als Rich Snip­pet defi­nier­te Bereich auf einer Web­site mit <div>-Tags umfasst und mit “itemscope itemtype=http://schema.org/Inhalts­typ” (sie­he oben im Bei­spiel, da wird Event als Inhalts­typ ver­wen­det) eingeleitet.

Goog­le unter­stützt fol­gen­de Inhalts­ty­pen für die Rich Snippets:

  • Erfah­rungs­be­rich­te
  • Per­so­nen
  • Pro­duk­te
  • Unter­neh­men und Organisationen
  • Rezep­te
  • Ver­an­stal­tun­gen
  • Musik

Bei­spie­le für Rich Snippets

Rich Snippet - Beispiel
Wie so ein Rich Snip­pet kon­kret aus­se­hen kann, zei­gen die bei­den obe­ren Bei­spie­le. Die Suche Grün­kohl Rezept lie­fert u. a. die­se Treffer.

Zu der Rich-Snip­pet-Anzei­ge der bei­den SERPs gehört das klei­ne Rezept­bild, die Bewer­tungs­ster­ne, der Bewer­tungs­hin­weis, die Abstim­mungs­er­geb­nis­se, Koch­zeit, Kalo­rien­an­ga­be usw. Sol­che Anga­ben wür­den ohne die spe­zi­el­len Mikro­da­ten in einem Such­ergeb­nis nie ange­zeigt werden.

Sche​ma​.org stellt das Mark­up für die Mikro­da­ten zur Verfügung

Das für die ein­zel­nen Inhalts­ty­pen defi­nier­te Mark­up-Sche­ma fin­det man unter Sche​ma​.org, einem gemein­sa­men Pro­jekt von Goog­le, Yahoo und Micro­soft. Die dort auf­ge­führ­ten Ele­ment­ty­pen und ‑eigen­schaf­ten wer­den von allen Brow­sern unter­stützt. Ich habe mir die Sei­te genau­er ange­schaut und ich fin­de sie recht ver­ständ­lich, obwohl die Tex­te in Eng­lisch vorliegen.

Am bes­ten liest man sich zuerst ein­mal die Doku­men­ta­ti­on durch: In der wer­den die ein­zel­nen Tags sehr gut erläu­tert. Und man fin­det dort auch die gan­zen Inhalts­ty­pen sowie ihre Eigenschaften.

Jeder Inhalts­typ hat eine gro­ße Anzahl an Eigen­schaf­ten, die man in den Rich Snip­pets ver­wen­den kann, aber nicht jede Eigen­schaft macht Sinn. Man soll­te sich vor­her über­le­gen, wel­che Infos man in den Rich Snip­pets anzei­gen will und wel­che den meis­ten Mehr­wert für die User bzw. die poten­zi­el­len Web­site­be­su­cher bieten.

Fol­gen­de Rich Snip­pets sind die belieb­tes­ten und wohl auch die nützlichsten:

  • Preise/​Preisspannen
  • Bewertungen/​Erfahrungsberichte, die als gel­be Ster­ne unter­halb der URL ange­zeigt werden.
  • Ort- und Zeit­an­ga­ben von Veranstaltungen
  • Fotos, ob nun von Pro­duk­ten, Per­so­nen und Loca­ti­ons wie bei­spiels­wei­se einem Hotel oder einem Restau­rant. Fotos sor­gen für eine hohe Sicht­bar­keit in den SERPs und User kli­cken sehr ger­ne auf sol­che Anzeigen.
  • Her­stel­ler­an­ga­ben für Pro­duk­te, Buchautoren
  • Pro­dukt­be­zo­ge­ne Detailinformationen
  • Breadcrumbs/​Link zur Unter­sei­te, ver­ein­facht dem User das Fin­den von Informationen

Sau­be­rer Quell­code wich­tig für hohe Klickraten

Wer mit sei­nen Rich Snip­pets die Klick­ra­te auf bestimm­te Web­sei­ten stei­gern will, muss sich an die von Goog­le fest­ge­leg­ten Richt­li­ni­en halten.

  • Wich­tig ist, dass der Quell­code sau­ber und schlank ist, denn nur so kön­nen die Such­ma­schi­nen die Infor­ma­tio­nen rich­tig aus­le­sen und anzeigen.
  • Die mit den Mark­up gekenn­zeich­ne­ten Stel­len soll­ten die rele­van­tes­ten Inhal­te der Sei­te beschreiben.
  • Es sol­len nur Ori­gi­nal­in­hal­te gekenn­zeich­net wer­den, die von dem Web­site-Betrei­ber erstellt wur­den und sich auf der eige­nen Sei­te befinden.

Da Bewer­tun­gen ger­ne gefälscht wer­den und die­se über die Mikro­da­ten auch mani­pu­lier­bar sind, ent­fernt Goog­le mitt­ler­wei­le fal­sche Bewer­tun­gen aus den Rich Snip­pets. Also in die­sem Punkt soll­te man Ehr­lich­keit wal­ten las­sen. Goog­le fin­det den Betrug doch wie­der heraus. :-)

So kann Goog­le Rich Snip­pets deak­ti­vie­ren, wenn ein­mal Betrug fest­ge­stellt wur­de, oder Inhal­te mit dem Mark­up ver­se­hen wur­den, die für den User nicht sicht­bar sind.

Wer also Bewer­tun­gen in sei­nen Rich Snip­pets ver­wen­den will, soll­te dar­auf ach­ten, dass die­se Bewer­tun­gen nach­voll­zieh­bar sind. Nach­voll­zieh­bar wer­den die­se vor allem durch einen inte­grier­ten Bewer­tungs­but­ton auf der Web­site oder auf dem Blog, über den User ihre Ster­ne ver­ge­ben können.

Um sicher zu sein, dass das erstell­te Mark­up für das Rich Snip­pet kor­rekt ist, kann man das Test-Tool für struk­tu­rier­te Daten ver­wen­den, das sich in den Goog­le Web­mas­ter Tools befin­det. Das Tool zeigt an, wel­che Infor­ma­tio­nen Goog­le aus dem Mark­up her­aus­fil­tern kann.

Zu guter Letzt muss ich noch erwäh­nen, dass man als Web­site-Betrei­ber Goog­le & Co. mit­hil­fe der Mikro­da­ten nur Vor­schlä­ge geben kann, was als Rich Snip­pet ange­zeigt wer­den soll. Ob die Such­ma­schi­nen die Kenn­zeich­nung auch wirk­lich so umset­zen, wie man sich das selbst vor­ge­stellt hat, ist wie­der eine ande­re Sache. Die Dar­stel­lung als Rich Snip­pet oder nicht bleibt dann doch der Such­ma­schi­ne überlassen.

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