Geld verdienen mit dem Verkauf von Gold und Goldmünzen

Gold verkaufen und Geld verdienen?

Lesedauer: 4 Minuten

Es ist dir bestimmt auch schon aufgefallen: Im Internet bieten einige Portale an, deinen alten Goldschmuck, Goldmünzen, Zahngold und Goldbarren aufzukaufen und den geschätzten Geldwert zügig auf dein Konto zu überweisen.

Der Zeitpunkt für diesen “Goldrausch” ist auch sehr günstig, denn augenblicklich liegt der Goldpreis sehr hoch, ein Gramm Gold kostet gut 62 US-Dollar (Stand: September 2020).

Wer seine Goldvorräte verkaufen will, muss dies nicht unbedingt über das Internet erledigen. Sicherer ist es, einen Edelmetallhändler vor Ort aufzusuchen und dort einen Preis auszuhandeln. Der Online-Verkauf ist dagegen bequemer und auch günstiger.

Es hängt auch von den Gegenständen ab, die verkauft werden sollen, ob online oder offline vor Ort der bessere Weg ist.

Goldbarren sowie -münzen können wegen ihres fest vorgeschriebenen Goldgehalts meist ohne Probleme über das Internet veräußert werden.

Für Schmuck gibt es keine festgelegten Goldwerte. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, dass du dir sowohl online als auch bei einem lokalen Edelmetallhändler Preise einholst.

Gold online verkaufen

Für alle, die Gold online verkaufen wollen: Im Internet finden sich einige Websites, die nach der Google-Suche gold verkaufen angezeigt werden.

Ob alle seriös sind, bezweifle ich. Um keine böse Überraschung zu erleben, solltest du auf folgendes achten:

  • Verlässliche Online-Ankaufsplattformen für Edelmetalle sind häufig Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzhandels. Falls du auf der Internetseite dazu keine Informationen findest, frage bei dem Ankäufer nach.
  • Der Versand deines Goldes sollte vom Ankäufer versichert sein.
  • Manche Händler bietet einen Abholservice an. Diese Option ist besser als das Einsenden der Ware per Post. Allerdings wird der Abholservice meist erst bei einer höheren Ankaufssumme (ca. 2.500 Euro) gewährt.
  • Der Sitz der Ankäufer sollte in Deutschland sein.

Falls du dich entschließt, dein Gold online einzusenden, stehen die die folgenden Abläufe an:

#1 Wertermittlung

Bevor du dein Gold versendest, solltest du den Wert ermitteln. Dafür kontrollierst du den Goldgehalt deiner Goldvorräte. Es gibt verschiedene Goldgehalte, von 333 bis hoch zu 999. 333 bedeutet, dass das jeweilige Goldstück aus einem Drittel Gold besteht.

Je höher der Goldgehalt, desto wertvoller sind der Schmuck, die Münzen und der Goldbarren.

Den Feingoldgehalt deines Schmucks kannst du selbst errechnen. Dafür teile das Gewicht (in Gramm) durch 1000 und multipliziere dieses Ergebnis mit dem Goldgehalt, der auf jedem Schmuckstück steht (z. B. 333, 585 oder 750). Das Resultat gibt an, wie viel Gramm Feingold wirklich in dem Stück enthalten sind.

Auf Goldrechner24.de findest du einen Rechner, mit dessen Hilfe du den Wert deiner Goldvorräte schnell ausrechnen kannst.

Ist dieser Schritt absolviert, steht der Versand an.

#2 Versand

Einfach dein Gold (Silber oder Platin — die meisten Firmen nehmen auch andere Edelmetalle) in ein Päckchen geben, abschicken und ein paar Tage später ist auch schon das Geld auf dem Konto — so einfach ist das nicht. Denn Wertsachen wie Gold sind auf dem normalen Postweg nicht versichert. Geht das Päckchen verloren, dann hast du das Nachsehen.

Die meisten Goldannahme-Portale ermöglichen dir, für dein Gold einen entsprechenden Spezialumschlag anzufordern (Gold-Tasche, Gold-Kit). In diesen Umschlägen ist dein Gold dann bis 500 Euro versichert. Du kannst auf den Internetauftritten direkt auf der Startseite über das Formular diese Umschläge anfordern.

Wer diesen Service nicht anbietet, solltest du schon gar nicht in die nähere Auswahl nehmen. Oft wird dieser Versicherungsservice nicht explizit erwähnt. Deshalb schaue genau nach, ob der Versand auch wirklich versichert ist. Findest du die Info nicht, schreibe das Portal an und frage sicherheitshalber nach.

#3 Preisauskunft

Normalerweise sollten die Firmen dir vor dem Kauf den aktuellen Goldpreis nennen. Und doch gibt es auch einige Goldankäufer, die dies nicht tun. Ganz einfach aus dem Grund: So können sie bei unwissenden Kunden den Goldpreis nach ihrem Ermessen bestimmen.

Daher ist es wichtig, selbst den aktuellen Goldpreis zu kennen.

Informiere dich also vor einem Verkauf über den aktuellen Goldpreis.

Wie sieht es mit dem Rücktrittsrecht aus?

Bisher hat sich gezeigt, dass diese Firmen die Geschäfte schnell abwickeln und schon ein paar Tage nach dem Goldeingang das Geld auf deinem Konto ist. Doch was passiert, wenn du mit dem Betrag nicht einverstanden bist?

Normalerweise haben Kunden dann ein Widerrufsrecht.

Ein weiteres Problem zeigt sich darin, in welchem Zustand man sein Gold zurückbekommt. In den AGBs findet man oft den Hinweis, dass der Goldschmuck zur Wertschätzung beschädigt oder zerstört werden darf.

Nach der Rücksendung ist er oft nichts mehr wert. Und beim Einklagen von Schadensersatz stehst du vor der nächsten Falle. Wenn die Firma im Ausland sitzt, wird es schwierig, sein Recht durchzusetzen. Wo sich der Firmensitz befindet, findest du im jeweiligen Impressum heraus.

Es bleibt also immer ein Risiko bestehen, sein Gold online zu verkaufen.

Wer sich von den beschriebenen Risiken abgeschreckt fühlt, Gold oder anderes Edelmetall an eine Online-Firma zu verkaufen, sollte vielleicht lieber den klassischen Weg gehen und sich an einen Juwelier oder Edelmetallhändler vor Ort wenden.

Experte kontaktieren

Bei älterem Goldschmuck ist manchmal die Gravur für den Goldanteil unleserlich geworden oder sie fehlt ganz. Ist dies der Fall, kannst du selbst nicht mehr den exakten Goldanteil ermitteln, sondern wirst einen Experten (wie z. B. ein Juwelier) heranziehen müssen. Der Aufwand für die Prüfung wird Kosten verursachen, sodass sich dein Gewinn deutlich verringern wird, allerdings ist dieser Schritt für die Wertermittlung kaum zu umgehen.

Verkauf von Goldmünzen

Wer im Besitz von Goldmünzen ist, wie z. B. die klassischen Reichsgoldmünzen mit den Konterfeis von Friedrich I. und II. von Baden oder Wilhelm II. von Preußen, kann sich auf scheideanstalt.de  oder anderen Preisvergleichsportalen über deren aktuelle Ankaufspreise informieren. Auch ein Verkauf über diese Seiten ist möglich.

Muss man für den Goldverkauf Steuern zahlen?

Was häufig vergessen wird, ist die Tatsache, dass auf den Veräußerungsgewinn Steuern gezahlt werden müssen. Ob Einkommensteuer fällig wird, hängt davon ab, wie lange du das Gold besessen hast.

Ist es schon länger als ein Jahr in deinem Eigentum, ist der Gewinn steuerfrei. Ansonsten (bei weniger als einem Jahr) musst du den Verkaufsgewinn in deiner Einkommensteuer eintragen, wenn die Höhe von 600 Euro erreicht oder überschritten wird. Bis dahin gilt eine Freigrenze.

Die Freigrenze gilt für alle privaten Veräußerungsgeschäfte, nicht nur für den Goldverkauf. Verkaufst du noch andere Dinge privat, müssen alle Beträge zusammenaddiert werden und sollten den oben genannten Freibetrag nicht überschreiten.

Falls doch, wird bei Überschreiten die gesamte Summe versteuert und nicht nur der die Freigrenze überschreitenden Betrag.

 

(Bildquelle Artikelanfang: © hamiltonleen /Pixabay.com)

Teile diesen Beitrag:


WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner