Books-on-Demand — Sein eige­nes Buch dru­cken und veröffentlichen

Books-on-Demand

Lesedauer: 5 Minuten

Heut­zu­ta­ge ist es nicht mehr schwer, als Buchautor/​in ein eige­nes Buch her­aus­zu­brin­gen und dru­cken zu lassen.

War es vor den Zei­ten der Digi­tal­druck­tech­nik noch so, dass man sich einen Ver­lag suchen muss­te, der das eige­ne Buch publi­zie­ren wür­de (was schon mal gar nicht so ein­fach war und natür­lich auch Geld kos­te­te), geht das Buch­pu­bli­zie­ren mitt­ler­wei­le recht ein­fach — Stich­wort: Books on Demand.

Was bedeu­tet “Books on Demand”?

Ins Deut­sche über­setzt bedeu­tet Books on Demand “Bücher auf Nach­fra­ge”, was heißt, dass das Buch erst nach einem Kauf gedruckt und gelie­fert wird. Dahin­ter steckt ein seit den 1990er-Jah­ren ein­ge­setz­tes Publi­ka­ti­ons­ver­fah­ren für Mini­auf­la­gen von Büchern.

Wegen der Digi­tal­druck­tech­nik ist es mög­lich, sogar ein­zel­ne Bücher güns­tig zu dru­cken und zu produzieren.

Das Buchskript bzw. die Druck­vor­la­ge exis­tiert in elek­tro­ni­scher Form als PDF-Doku­ment, sodass gleich nach einer Buch­be­stel­lung das Buch her­ge­stellt wer­den kann. Der eigent­li­che Druck- bzw. Her­stel­lungs­pro­zess dau­ert nur weni­ge Minu­ten. Dank die­ser Tech­nik sind Lager nicht mehr nötig und somit fal­len ent­schei­den­de Kos­ten für den Autor weg wie bei­spiels­wei­se Auflagekosten.

Wel­che Books-on-Demand-Anbie­ter gibt es auf dem Markt?

Aktu­ell gibt es eine recht statt­li­che Anzahl von Books-on-Demand- bzw. Self­pu­bli­shing-Anbie­tern für deut­sche Autoren und Autorinnen.

Hier eine Lis­te der wich­tigs­ten Anbieter:

Bei die­sen Self­pu­bli­shing-Anbie­tern kön­nen Sie Ihr Buch nicht nur in gedruck­ter Form publi­zie­ren, son­dern meist auch als Ebook. Wel­ches Por­tal das bes­te für Sie ist, lässt sich pau­schal nicht sagen.

Das soll­te jeder Autor für sich selbst aus­ma­chen und sich auf den ein­zel­nen Platt­for­men genau umschau­en, deren unter­schied­li­che Druck-For­ma­te und Her­stel­lungs­be­din­gun­gen durch­le­sen und auch den Druck­kos­ten-Kal­ku­la­tor nut­zen, den man­che Por­ta­le zur Ver­fü­gung stellen.

Mit dem Druck­kos­ten­kal­ku­la­tor erhal­ten Sie einen genau­en Über­blick über die Druck­kos­ten Ihres Buches für ein oder meh­re­re Exem­pla­re, denn die Kos­ten rich­ten sich nach der aus­ge­wähl­ten Papier­qua­li­tät, dem Buch­for­mat, den ein­ge­setz­ten Druck­far­ben (Schwarz-Weiß- oder Farb­druck), der Bin­dungs­art und dem Buchumfang.

Meis­tens gibt es für eine klei­ne gedruck­te Auf­la­ge ab 10 Exem­pla­ren Men­gen­ra­bat­te von min­des­tens 3 Pro­zent. Mit stei­gen­der Auf­la­ge stei­gen auch die Rabatte.

Ablauf einer Buch­ver­öf­fent­li­chung auf einer Self­pu­bli­shing-Platt­form, Bei­spiel BoD

Zwar hat jeder Anbie­ter sei­nen indi­vi­du­el­len Pro­zess für das Ein­stel­len und Ver­öf­fent­li­chen von Büchern, doch in gewis­ser Wei­se ähnelt er sich auf allen Plattformen.

Zuerst muss man sich als Autor auf der Platt­form regis­trie­ren, um sich in den Ver­wal­tungs- oder Autoren­be­reich ein­log­gen zu kön­nen. Die Anmel­dung ist auf allen Platt­for­men kostenlos.

Ich habe mich auf BoD regis­triert, um ein­mal den Ver­wal­tungs­be­reich für Autoren zu sehen. Der ist sehr auf­ge­räumt und über­sicht­lich. Wie der Autoren­be­reich auf den ande­ren Platt­for­men aus­sieht, kann ich nicht sagen, ver­mu­te aber, dass auch die­se ihren Autoren einen ein­fa­chen Buch­erstel­lungs­pro­zess ermöglichen.

Auf der Autoren-Start­sei­te von BoD hat man vier Berei­che zur Aus­wahl: die Kun­den­da­ten, Buch­pro­jek­te, Buch­erfol­ge und Buchbestellung.

myBoD

Ein­stiegs­sei­te von myBoD — dem Autoren­be­reich von BoD

Unter Buch­pro­jek­te legen Sie Ihr neu­es Buch an. Die nächs­ten Schrit­te sind wirk­lich intui­tiv gestal­tet, sodass man sehr sicher durch das neue anzu­le­gen­de Pro­jekt geführt wird.

BoD bie­tet dem Autor drei ver­schie­de­ne Pro­jekt­mög­lich­kei­ten an, um ein Buch für den Buch­han­del zu erstel­len, das preis­wer­te BoD Clas­sic (19 € net­to), wo man selbst die Buch­ge­stal­tung über­nimmt, Selbst­ge­stal­tung mit per­sön­li­cher Bera­tung (BoD Com­fort) und als Drit­tes Unter­stüt­zung bei Lek­to­rat und Gestal­tung (BoD Lay­out & Lek­to­rat). Die bei­den letz­ten Mög­lich­kei­ten sind natür­lich teu­rer als BoD Classic.

Ver­fügt man schon über ein fer­ti­ges Skript im PDF-For­mat, braucht man im dar­auf­fol­gen­den Schritt nur noch die Buch­da­ten wie Titel, Unter­ti­tel, Autor(en), Sei­ten­an­zahl des Buches (muss durch vier teil­bar sein), Buch­for­mat, Papier­far­be, Ein­band­art, Bin­dung, Buch­de­cke, Buch­rü­cken und ISBN ange­ben. Falls man für sein Buch noch kei­ne ISBN besitzt, soll­te man die ers­te Opti­on — ich benö­ti­ge eine ISBN — wählen.

Wenn Sie Ihr Buch im Buch­han­del lis­ten wol­len, soll­ten Sie eine ISBN beantragen.

Ganz unten auf dem Buch­da­ten-For­mu­lar legen Sie den Buch­ver­kaufs­preis fest. BoD emp­fiehlt eine Min­dest­mar­ge von 10 Pro­zent, was einem Laden­preis von 3,90 € ent­spricht. Über­le­gen Sie sich den Buch­preis gut, denn schließ­lich wol­len Sie auch was dar­an verdienen.

Schau­en Sie sich auf Ama­zon oder ande­ren Buch­ver­kaufs­platt­for­men um und ori­en­tie­ren Sie sich an deren Buch­prei­sen. Je umfang­rei­cher und infor­ma­ti­ver ein Buch ist, des­to mehr kön­nen Sie ver­lan­gen. Aller­dings soll­te der Preis auch nicht zu hoch gegrif­fen sein, damit poten­zi­el­le Käu­fer nicht abge­schreckt werden.

Außer­dem geht ein Teil des Buch­ver­kaufs­prei­ses an die Platt­form, also in die­sem Fall BoD.

Im nächs­ten Schritt laden Sie Ihre PDF-Datei hoch und wäh­len ein Buch­co­ver unter Easy Cover aus. Die­ses müs­sen Sie noch indi­vi­dua­li­sie­ren u. a. mit Titel, Name des Autors, Klap­pen­text und Bild. Das Bild kön­nen Sie hoch­la­den. Am bes­ten ver­wen­den Sie dafür ein Bild, des­sen Urhe­ber Sie sind, damit es kei­nen Ärger mit den Urhe­ber­rech­ten gibt.

Danach erhal­ten Sie noch wei­te­re Infor­ma­tio­nen wie Druck­vor­schau sowie Kata­log- und Zah­lungs­in­for­ma­tio­nen. Als letz­ten Schritt schi­cken Sie Ihren Auf­trag ab und Sie wer­den in den dar­auf­fol­gen­den Tagen Ihr Buch als Druck­werk in den Hän­den halten.

Falls Sie Ihr ver­fass­tes Buch nach einer gewis­sen Zeit über­ar­bei­ten und somit eine Neu­fas­sung erstellt haben, kön­nen Sie auf BoD Ihr Buch bear­bei­ten und die Neu­fas­sung bzw. ‑auf­la­ge hoch­la­den. Auch das geht ohne Pro­ble­me. Und Sie kön­nen so vie­le Buch­pro­jek­te anle­gen, wie Sie möchten.

Buch­ver­mark­tung für den Erfolg des Buches wichtig

Mit der Ver­öf­fent­li­chung Ihres Buches auf einer Self­pu­bli­shing-Platt­form haben Sie nun ein eige­nes Buch in die Öffent­lich­keit getra­gen, ein Ver­kaufs­er­folg ist es aber noch lan­ge nicht.

Ent­spre­chen­de Ver­mark­tungs­ak­tio­nen müs­sen ange­sto­ßen wer­den, um das Buch bekannt zu machen. Unter dem Punkt “Buch ver­mark­ten” fin­den Sie auf BoD ver­schie­de­ne Mar­ke­ting-Tools — kos­ten­lo­se wie kos­ten­pflich­ti­ge -, die Sie nut­zen soll­ten, um das Buch zu verkaufen.

Ein­mal bie­tet BoD als kos­ten­lo­ses Mar­ke­ting-Instru­ment eine Autoren­web­site an, die auf Jim­do, dem bekann­ten Home­page-Bau­kas­ten-Ser­vice erstellt wird. Nun, dies könn­te ich auch noch selbst mit Word­Press. Aber ok, nicht jeder Autor ist auch inter­net­af­fin und besitzt Kennt­nis­se über Websites-Gestaltung.

Dar­über hin­aus kön­nen Sie Ihr Autoren­por­trät auf BoD einstellen.

Kos­ten­pflich­ti­ge Mar­ke­ting-Tools sind Wer­be­ar­ti­kel wie Pos­ter, Fly­er, Visi­ten­kar­ten, Lese­zei­chen und Post­kar­ten, auf denen Ihr Buch mit kur­zem Info­text abge­bil­det ist.

Oder Sie bestel­len sich ein Mes­se­pa­ket, dann wird Ihr Buch auf einer der gro­ßen deut­schen Buch­mes­sen in Frank­furt a. M. und Leip­zig in einem BoD-Stand wer­be­wirk­sam prä­sen­tiert. Der Min­dest­preis eines sol­chen Pake­tes liegt bei 99 €.

Wei­te­re nütz­li­che Wer­be­ak­tio­nen sind Mund-zu-Mund-Pro­pa­gan­da, Lesun­gen, lite­ra­ri­sche Ver­an­stal­tun­gen usw. Ken­nen Sie einen Buch­händ­ler, kön­nen Sie ihn fra­gen, ob Sie meh­re­re Exem­pla­re Ihres Buches dort aus­le­gen kön­nen und den Buch­händ­ler mit einer Pro­vi­si­on am Ver­kaufs­preis beteiligen.

Ihr Buch wird schließ­lich im Online-Buch­shop von BoD gelis­tet, d. h. zum Ver­kauf bereit ste­hen, und nicht nur dort, son­dern auch bei den gro­ßen Platt­for­men Ama­zon und Libri​.de, in ca. 1000 wei­te­ren Online-Shops und im sta­tio­nä­ren Buchhandel.

Gegen zusätz­li­che Kos­ten kön­nen Sie Ihr Buch auch inter­na­tio­nal in den USA, Kana­da und Groß­bri­tan­ni­en ver­kau­fen und auch als Ebook publizieren.

Fazit

Ein eige­nes Buch her­aus­zu­brin­gen, das ist mit Sicher­heit ein recht erha­be­nes Gefühl. Wer sich in einem The­men­ge­biet sehr gut aus­kennt, der kann mit einer Publi­ka­ti­on sei­nen Exper­ten­sta­tus zemen­tie­ren. Gera­de wenn man einen Blog oder eine Web­site zu die­sem The­ma lei­tet, macht sich ein Buch dazu mit Sicher­heit recht gut.

Dass man gleich das gro­ße Geld mit sei­nem publi­zier­ten Buch ver­dient — auch wenn es auf Ama­zon ver­kauft wird -, kann man getrost ver­ges­sen. Dafür sind aus­ge­klü­gel­te und umfang­rei­che Mar­ke­ting-Maß­nah­men not­wen­dig und das Buch muss ein The­ma auf­grei­fen, das eine gro­ße Leser­schaft inter­es­sie­ren könnte.

Außer­dem ver­dient man an einem Buch nicht all­zu viel, wenn man bedenkt, dass die meis­ten Bücher zwi­schen 15 und 30 € kos­ten und man noch einen bestimm­ten Teil der Ein­nah­men an den Self­pu­bli­shing-Anbie­ter abtre­ten muss.

Den­noch ist die Mög­lich­keit, eige­ne Bücher nach dem Books-on-Demand-Prin­zip zu dru­cken und zu publi­zie­ren, ein sehr erschwing­li­cher Weg, als Autor sei­ne Wer­ke der Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © olegkrugllyak/Depositphotos.com)

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