Start-ups und die klas­si­schen Printprodukte

Startups und die klassischen Printprodukte

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Wer sich dazu ent­schlos­sen hat, ein eige­nes Unter­neh­men zu grün­den, für den gibt es eini­ge Fak­to­ren zu beachten.

Ein Start-up soll­te wohl­über­legt sein und nicht über­stürzt vor­ge­nom­men wer­den. Der Schritt vom Start-up zur Mar­ke stellt eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung dar.

Auf dem Weg zum Erfolg erfor­dert es einer Viel­zahl an Hür­den, die neben der opti­ma­len Online­prä­senz auch unter Ein­satz von klas­si­schen Print­me­di­en gemeis­tert wer­den können.

Vom Start-up zur Mar­ke werden

Die frisch gegrün­de­te Fir­ma greift auf Fach­wis­sen und Unter­neh­mer­geist zurück. In der Regel ste­hen begrenz­te finan­zi­el­le Res­sour­cen zur Ver­fü­gung, wes­halb die Mar­ke­ting­stra­te­gie wohl­über­legt sein will.

Heut­zu­ta­ge darf das Mar­ke­ting im Inter­net nicht feh­len, lässt sich doch ein gro­ßer Bekannt­heits­grad auf die­sem Wege auf­bau­en. Über das beson­ne­ne Nut­zen diver­ser sozia­ler Netz­wer­ke, wie bei­spiels­wei­se Face­book und Twit­ter sowie Anzei­gen über Affi­lia­te-Mar­ke­ting, kann die Prä­senz sys­te­ma­tisch auf­ge­baut werden.

Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung spielt hier­bei eine gro­ße Rol­le. Denn wenn eine Fir­men­web­sei­te nicht gefun­den wird, hel­fen auch die bril­lan­tes­ten Pro­duk­te in keins­ter Wei­se wei­ter. Es kommt dar­auf an, sei­ne Dienst­leis­tung und Pro­duk­te reprä­sen­tie­rend zu ver­brei­ten und die ent­spre­chen­de Ziel­grup­pe zu errei­chen. Nur wer sei­ne Ziel­grup­pe genau ana­ly­siert, kennt die Bedürf­nis­se und kann mit geziel­ten Wer­be­kam­pa­gnen dar­auf reagieren.

Eine Mar­ke wird umso stär­ker, indem sie sich von den bereits bestehen­den Mar­ken grund­le­gend unter­schei­det. Jede Mar­ke soll­te eine Phi­lo­so­phie ver­kör­pern, mit der sich der Ver­brau­cher iden­ti­fi­ziert. Denn ist der Kon­su­ment von dem Pro­dukt über­zeugt, hin­dert ihn kaum mehr etwas dar­an, die­ses zu erwerben.

Doch wie kann das Ver­trau­en der Kon­su­men­ten erreicht wer­den? Im Grun­de kommt es dabei auf einen prä­gnan­ten Uni­que Sel­ling Point an, wie es in der Mar­ke­ting­spra­che heißt, kurz USP. Der Begriff umfasst die Beson­der­heit des Pro­dukts, wodurch sich die so wich­ti­ge Unter­schei­dung von der Kon­kur­renz widerspiegelt.

Kaum ein User möch­te etwas kau­fen, was es schon zig­mal auf dem Markt gibt, wozu auch. Wor­auf es ankommt, ist sei­ne Auf­merk­sam­keit und das Ver­lan­gen nach dem Pro­dukt zu gewin­nen. Vie­le Fir­men ver­nach­läs­si­gen die­sen Aspekt, doch kommt es gra­vie­rend auf die emo­tio­na­le Anspra­che des poten­zi­el­len Kun­den an.

Wer sich in der bewor­be­nen Sache wie­der­fin­det und die­se im Ide­al­fall mit ein­präg­sa­men Erleb­nis­sen ver­bin­det, weil er sie mit beweg­ten Gefüh­len ver­bin­det, fühlt sich vom Pro­dukt bereits ange­spro­chen. Wenn die Wer­bung nun auch noch eine Lösung im Sin­ne von Mehr­wert anbie­tet, so steigt die Chan­ce, dass sich die Ziel­grup­pe zu dem ange­streb­ten Kauf ani­miert fühlt.

Oft wer­den Wer­be­mit­tel wie zum Bei­spiel Vide­os auf You­Tube oder Print­kam­pa­gnen in Form von Pos­tern, Fly­ern oder Anzei­gen mit Babys bezie­hungs­wei­se Kin­dern bestückt, um Nähe und Emo­tio­nen her­vor­zu­ru­fen, die geziel­te Wir­kung auf Eltern und Groß­el­tern aus­übt. Für eine brei­te Ziel­grup­pe wer­den auch sämt­li­che Alters­grup­pen im Wer­be­clip ein­ge­blen­det, die unter­be­wusst eine Ver­bin­dung zum Pro­dukt auf­bau­en, da man Gleich­alt­ri­ge ger­ne wiedererkennt.

Der Ein­satz von Tes­ti­mo­ni­als hat sich auch als Erfolg ver­spre­chend her­aus­ge­stellt. Auf die­se Art pro­fi­tiert die Mar­ke von dem Image der berühm­ten Per­son, die als Wer­be­trä­ger ein­ge­setzt wird. Jedoch setzt die­se Art von Wer­be­kam­pa­gne ein gewis­ses Start­ka­pi­tal voraus.

Vom Start-up zur Mar­ke lässt es sich wie­der­um ganz ohne Inves­ti­ti­on kaum bewerk­stel­li­gen. Ist ein Bekannt­heits­grad erst mal erreicht, kommt es auf Ein­falls­reich­tum und Mut an, etwas Neu­es aus­zu­pro­bie­ren, um sei­ne Kun­den auch ein­mal zu über­ra­schen. Bei der Mar­ken­ge­stal­tung darf jedoch nie die eige­ne Phi­lo­so­phie ver­nach­läs­sigt wer­den, um die kost­bar auf­ge­bau­te Loya­li­tät der Ver­brau­cher nicht zu verspielen.

Ist der Ein­satz von klas­si­schen Print­pro­duk­ten noch zeitgemäß?

Frü­her war der Ein­satz von klas­si­schen Print­pro­duk­ten selbst­ver­ständ­lich. Heu­te stellt man sich die Fra­ge, ob Wer­be­fly­er, Brief­pa­pier, Fir­men­stem­pel oder Visi­ten­kar­ten über­haupt noch Sinn machen oder schon längst über­holt sind. Wenn man sich die Sta­tis­ti­ken über Print­me­di­en ansieht, ist dahin­ge­hend ein abneh­men­der Trend zu erken­nen. Wie­so soll­te ein Unter­neh­men auch Geld in teu­re, gedruck­te Wer­be­mit­tel inves­tie­ren, die oft­mals unbe­ach­tet oder mit wenig Wert­schät­zung in den Müll gewor­fen wer­den. Schließ­lich lässt sich im Inter­net doch eine Viel­zahl an Wer­be­maß­nah­men durch­füh­ren, die auf kos­ten­spa­ren­de Wei­se vonstattengehen.

Die Ent­schei­dung hat jedes Unter­neh­men selbst abzu­wä­gen und muss sich auch auf sei­ne Kund­schaft ein­stel­len. Wer einen direk­ten Dia­log durch per­sön­li­chen Kon­takt mit sei­nen Kun­den pflegt und dafür auch mit Wert­schät­zung bedacht wird, für den stel­len die her­kömm­li­chen Print­me­di­en ein effek­ti­ves Mar­ke­ting­mit­tel dar.

Das Ver­tei­len von Visi­ten­kar­ten trägt die Dienst­leis­tung bezie­hungs­wei­se das Pro­dukt an mög­li­che zukünf­ti­ge Kun­den her­an und gewinnt beson­ders durch per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen an Gewicht. Ein zufrie­de­ner Kun­de zeigt die Visi­ten­kar­te ger­ne sei­nen Freun­den und Ver­wand­ten, was der stärks­ten Art der Wer­bung gleicht.

Denn die Mei­nung oder Emp­feh­lung aus dem nahen Umfeld ist jeder Per­son wich­ti­ger als eine initi­ier­te Wer­be­kam­pa­gne, die das Blaue vom Him­mel ver­spricht. So kann auch ein Wer­be­fly­er durch­aus Umsatz ver­spre­chen, sofern er bedacht ein­ge­setzt wird. Eine Mar­ke erreicht Kun­den über Ver­trau­en, zu der auch Wer­be­fly­er als wert­vol­les Wer­be­mit­tel zäh­len kön­nen. Per­sön­lich über­reicht, statt mas­sen­haft in belie­bi­ge Brief­käs­ten gewor­fen, gewinnt der gedruck­te Inhalt einen beson­de­ren Mehrwert.

Obwohl das Inter­net enorm an Stel­len­wert für Unter­neh­mer gewinnt, darf nicht ver­ges­sen wer­den, dass auch etli­che Kon­su­men­ten aus einer frü­he­ren Zeit stam­men, die mit den klas­si­schen Print­me­di­en auf­ge­wach­sen sind. Bei die­ser Ziel­grup­pe wir­ken Wer­bun­gen über das Inter­net kei­nes­falls in dem Aus­maß, wie es jün­ge­re Ziel­per­so­nen anspricht.

Die älte­re Gene­ra­ti­on hält an alten Gewohn­hei­ten fest und ist es jah­re­lang gewohnt, „etwas“ in der Hand zu hal­ten. Ein hüb­scher Fir­men­stem­pel, Fly­er oder Zeit­schrif­ten machen bedeu­tend mehr Ein­druck, wenn die­se anspre­chend gestal­tet sind und nicht etwa einen Fach­jar­gon ent­hal­ten, der für die­se Gene­ra­ti­on kei­nen Sinn ergibt.

Hip­pe Fach­be­grif­fe fin­den hier kei­ne Reso­nanz und las­sen sich viel­mehr durch Lie­be am Detail errei­chen. Brief­pa­pier kennt man aus der Kind­heit und soll­te jedoch nicht ver­nach­läs­sigt wer­den, da es eini­ge Per­so­nen gibt, die Brie­fe noch hand­schrift­lich ver­fas­sen. Man darf nicht unter­schät­zen, dass das knap­pe Gut Zeit umso mehr geschätzt wird, je weni­ger davon vorherrscht.

Wer heut­zu­ta­ge einen mit Lei­den­schaft und Zeit ver­fass­ten Brief emp­fängt, freut sich dar­über um Wel­ten mehr, als über eine der mas­sen­haft elek­tro­ni­schen Nach­rich­ten, die jeden Tag und alle paar Minu­ten im E‑Mail-Post­fach landen.

Für Fir­men zählt folg­lich die Erwä­gung, wel­che Ziel­grup­pe sie bedie­nen möch­te und ob die klas­si­schen Print­me­di­en über­haupt noch Aner­ken­nung fin­den. In der Regel jedoch kommt ein gestal­te­risch und inhalt­lich wohl­wol­len­der Text, der mit Zeit und Mühe ver­fasst wur­de, immer gut bei den Men­schen an.


Autoren­box:

Jas­min Schmidt ist Redak­teu­rin bei Overnightprints.

Recher­chen zu Bran­chen­ent­wick­lun­gen im Druck­be­reich, neue Druck­tech­no­lo­gien sowie Mar­ke­ting­stra­te­gien mit Print­me­di­en und kli­ma­neu­tra­le Pro­duk­ti­on gehö­ren zu den bevor­zug­ten Themengebieten.


(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Free-Pho­tos /Pixabay.com)

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